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Dienstag, 30. Dezember 2014

Rückblick

Irgendwie wird man in den letzten Tagen des Jahres immer ein wenig rührseelig und macht sich seine Gedanken über das Jahr, das sich dem Ende neigt - zumindest mir geht das so.
2014 war für mich ein überaus ereignisreiches Jahr. Mein Leben hat sich so unglaublich verändert - nie hätte ich das erwartet.

2013 war nicht gut zu mir. Die 13 war definitiv keine Glückszahl. Letztes Jahr um diese Zeit war ich völlig am Ende. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie es weitergehen sollte.
Eine Geschäftsverbindung, die mich all meiner Käse-Absatzschwierigkeiten enthoben hätte, war nicht zustande gekommen.
Unser Deckbock schoß mit "Platzpatronen" und als wir das endlich bemerkten und einen Ersatzbock einsetzten, war es schon so spät im Jahr, dass die Lämmer 2014 erst zur Welt kommen würden, wenn eigentlich schon Käse-Hochsaison ist.
Tja, und meine Bandscheiben malträtierten mich derartig, dass ich kaum wusste, wie ich stehen, sitzen oder liegen sollte. Es war nicht klar, ob ich die Käserei rein körperlich würde weiter führen können.

Als ich mich hinsetzte (beim Sitzen hatte ich noch die wenigsten Schmerzen) und begann, den "Grünlandmord" zu schreiben, tat ich das in erster Linie, um mich von meinen Zukunftsängsten abzulenken. Natürlich hatte ich auch ein ganz klein wenig Hoffnung, dass ich wenigstens so viele Bücher verkaufen könnte, dass mich die Künstlersozialkasse aufnehmen würde. Dann hätte ich zumindest eine bezahlbare Krankenkasse und wäre wieder rentenversichert.

Ihr könnt Euch überhaupt nicht vorstellen, was man durchmacht, wenn man sich tatsächlich entschließt, ein Buch zu veröffentlichen! Nächtelang habe ich nicht geschlafen - bis die ersten Reaktionen auf "Grünlandmord" kamen. Und die übertrafen meine geheimsten Hoffnungen!
Was dann geschah, ist eigentlich ein bisschen wie im Märchen. Schon im Mai war klar, dass ich die Schafskäserei aufgeben und mich aufs Schreiben konzentrieren konnte. Ein Kindheitstraum ist wahr geworden!
An dieser Stelle meinen ganz herzlichen Dank an all meine treuen Leser. Ihr habt möglich gemacht, dass dieser Traum für mich in Erfüllung ging!

Die Entscheidung, die Käserei aufzugeben, fiel dann nicht mehr besonders schwer. Allerdings auch nur, weil ich mich nicht von meinen "Wolligen" trennen musste. Meine "Alten" und ein paar, an denen ich besonders hänge, "arbeiten" nun als Rasenmäher und Wollspender. Die anderen sind zu meiner Freundin umgezogen. Sie sind noch jung und können noch etliche Lämmer aufziehen. Dort geht es ihnen gut, denn Tina verwöhnt ihre Schafe nicht weniger als ich die meinen. Und ich kann sie jederzeit besuchen.


Einen furchtbaren Schicksalsschlag erlitten wir im August, als Freundin und Nachbarin Lena mit erst 23 Jahren nach schwerer Krankheit starb.
Ich kannte Lena seit ihrem zwölften Lebensjahr, habe mit ihr gebastelt und ihr Weihnachtslieder beigebracht, die sie noch nicht kannte. Habe sie zu Reitstunden gefahren und bei ihren Turnieren mitgefiebert. Kurz und gut, sie war so etwas wie mein Ersatz-Kind.
Wenn so etwas geschieht, dann kommt einem das Leben erst einmal völlig sinnlos vor. Aber es war eben Lena, die da gestorben ist. Lena, die ihrer Krankheit und ihren Schmerzen ins Gesicht lachte und sich bis zuletzt nicht unterkriegen ließ. Wer bin ich, das ich das tue?
Also folgte ich ihrem Vorbild und habe wieder gelacht und weiter gemacht, auch wenn jetzt, während ich das hier schreibe, mal wieder die Tränen fließen und sie das auch zukünftig sicher noch häufiger tun werden.

Aber genug Trübsal geblasen.

Ich habe in diesem Jahr auch viele, sehr nette Menschen kennengelernt. Witzigerweise in erster Linie durch Facebook, über das ich noch vor gar nicht allzu langer Zeit die Nase rümpfte...

Ihr lieben Freunde aus früheren Tagen - wie schön, dass ich so viele von Euch auf diese Weise wiedergefunden habe!

Meine lieben Kollegen aus der Landwirtschaft - vielen Dank für die Einblicke in Euer Leben und Eure Ställe! Ihr habt mit vielen Vorurteilen, die selbst ich hatte, ordentlich aufgeräumt! Macht weiter so und immer mehr Menschen werden verstehen!

Und nicht zuletzt meine Freunde von der schreibenden und lesenden Zunft. Es ist so schön, sich mit Euch austauschen zu können, Sorgen, Probleme und natürlich auch Erfolge mit Euch teilen zu dürfen. Besonders gefreut hat mich, dass ich einige von Euch auch "live und in Farbe" kennenlernen durfte. Ihr seid mir sehr ans Herz gewachsen!

Und zuletzt: Was wünsche ich mir für 2015?
Das ich viele spannende Ideen für neue Bücher habe, die Euch allen gefallen.

In diesem Sinne - kommt gut ins Neue Jahr und mögen auch Eure Wünsche in Erfüllung gehen!

Eure SusAnn-Sophie

Dienstag, 23. Dezember 2014

Frohe Weihnachten

Ein frohes Weihnachtsfest im Kreise Eurer Lieben 


wünschen Euch
SusAnn-Sophie ;-)
Connor & Liam
April, Holly, Hermine, Hailey, Hershey, Harry, Hetty, Loretta, Halina, Hoxie,
 Molly, Blacky und Melody

Samstag, 13. Dezember 2014

Midwinterwol in Winschoten

Ein Muss für alle Wollsüchtigen! Wie gut, dass Winschoten quasi bei uns um die Ecke ist.
Natürlich hatte ich mal wieder keine Ahnung, wo genau die Manege De Dollard ist, aber ich vertraute auf Hinweisschilder. Mit Erfolg. Überraschend war allerdings, dass wir dann auf einem Parkplatz standen und weit und breit nichts von Wolle zu sehen war.
Also folgten wir den Menschenmengen und standen plötzlich vor einem Bus des Nationalen Busmuseums! Tatsächlich brachte der uns dann zur eigentlichen Veranstaltung. Ich war schon ein wenig erstaunt, dass der Weg dorthin mehr oder weniger über Feldwege ging. Okay, sie waren asphaltiert, verdienten die Bezeichnung Straße aber eher nicht.
Was hatte ich wohl geglaubt, was die Manege De Dollard ist? Messehalle oder so...? Irrtum. Es ist eine wirklich große Reithalle! Mitten zwischen Paddocks und Weiden steht man plötzlich im Wollparadies! Und man findet alles, was das Spinner- und/oder Strickerherz höher schlagen lässt.
Obwohl ich ja eine überzeugte Verfechterin der Milchschafwolle bin - besonders der, der eigenen Schafe - konnte ich nicht widerstehen. Meine Beute: 500 g BFL und 500 g Gotland, kardiert! Welch ein Luxus!




Das nenne ich mal ein gemütliches Reiterstübchen.
Gleich am Eingang wurde man von drei Alpakas begrüßt. Erst dachte ich ja: "Oha, die armen Viecher!" Aber die drei waren ziemlich gelassen. Sie nahmen in aller Gemütsruhe ihr Frühstück zu sich und hin und wieder wälzten sie sich genüsslich im Stroh. Was man auch deutlich sehen kann.



 


Donnerstag, 11. Dezember 2014

Radio-Lesung Rosenmord

Ein ganz dickes Dankeschön an das Hamburger Literatur-Radio und Rena Larf. Sie hat sooo schön gelesen!
Wer es verpasst hat findet die Sendung im Archiv!
http://de.1000mikes.com/app/recentBroadcasts.xhtml

Montag, 8. Dezember 2014

Rosenmord im Radio




Am 11.12.2014 um 10.00 Uhr liest Rena Larf in der Crime Time des Hamburger Literatur-Radios aus Rosenmord!
Die Sendung kann online gehört werden. Hier der Link:
http://de.1000mikes.com/show/crime_time

Ich bin schon ganz gespannt und wünsche allen, die Zeit und Lust haben zuzuhören, viel Spaß!

Samstag, 6. Dezember 2014

Oh Tannenbaum...

Wir stellen schon seit Jahren keinen Tannebaum mehr auf.
Warum?
Wir haben zwei Collie-Rüden. Und es hat sich herausgestellt, dass besonders der junge Collie-Rüde bei Mistwetter gerne das überdachte, festlich geschmückte Nadelgehölz für seine kleineren Geschäfte missbraucht... Was, nebenbei gesagt, für den darunter liegenden Teppich gar nicht gut ist...

Außerdem gibt es da Olaf. Olaf ist unser Kaminofen. Nein, wir haben ihn nicht getauft - es ist das Modell Olaf. Es hat also gar nichts anrüchiges, wenn ich meine Mann bitte, Olaf anzumachen.

Der einzige Platz im Wohnzimmer, an dem der Tannenbaum stehen könnte, ist nur knapp 1,5 m von Olaf entfernt. Tja, wir haben herausgefunden, dass Hitze und Nadelbaum sich gar nicht gut vertragen, jedenfall nicht, wenn man möchte, dass die Nadeln am Baum bleiben. Selbst das Experiment mit dem eingetopften, wurzelbelassenen Baum scheiterte. So viel giessen kann man gar nicht.

Darum gibt es inzwischen bei uns eine Tannengirlande, künstlich wohlgemerkt, geschmückt und mit Lichterkette versehen, dekorativ um den Schornstein drapiert. Keine Nadeln, kein Hundepipi und mir persönlich gefällt es auch noch sehr gut.


Ich wünsche Euch allen einen schönen Nikolaustag und einen gemütlichen 2. Advent!

Dienstag, 2. Dezember 2014

Umleitungen und andere Widrigkeiten - oder - wie schaffe ich es pünktlich zur Lesung...

Seit Wochen hatte ich mich darauf gefreut: Meine liebe Kollegin Elke Bergsma liest auf der Baustelle ihres zukünftigen Wohnsitzes.


Freundin Angelika wollte sich um 14.30 Uhr an diesem Adventssonntag von ihrem Mann bei uns absetzen lassen, um dann gemeinsam mit mir zur Lesung zu fahren.
Aber es war kalt und unsere Autobatterie alt... Der eigentlich brave Kangoo sprang nicht an. Zum Glück hatten wir das schon am Samstag bemerkt. Also flugs zu Freundin und Nachbarin Silke und das Ladegerät geliehen. Leider war Silke nicht da als ich es holte, sonst hätte sie mir gesagt, dass das Gerät kaputt ist...
Sonntagmittag - Silke war wieder da - erfuhr ich, warum das Auto immer noch nicht ansprang. Aber da Silke eine wirklich, wirklich gute Freundin ist, lieh sie mir ihren Wagen!
So wartete ich auf Angelika - die nicht kam... Um 14.40 Uhr rief ich an. Sie hatte es vergessen! Ich sollte schon  mal losfahren, sie käme nach.
Gesagt getan. Nun ist Leer ja nicht besonders groß und ein wenig Ortskenntnis habe ich mir in 11 Jahren auch schon erarbeitet, aber ich hatte völlig unterschätzt, dass wegen des Weihnachtsmarktes so ziemlich jede Straße, über die ich mein Ziel hätte erreichen können, gesperrt war!! Davon abgesehen, hatte ich nur höchst ungenaue Vorstellungen, wo ich denn exakt hinmusste. Aber ich wusste, dass das Haus recht groß ist und es war auch von weitem als Baustelle zu erkennen. Es war Zeit für die bewährte Strategie "einkreisen und zustoßen", den Baukran immer fest im Blick.
Ich hatte es schon fast geschafft, da unterbrachen neuerliche Barken mit dem Schild "Durchfahrt verboten" meine Fahrt. Eigentlich ignoriere ich Verkehrsschilder nicht, aber ich war verzweifelt, schon viel zu spät und ich hatte einen Mercedes-Geländewagen unterm Hintern. Was also sollte passieren? Tatsächlich kam ich unbehelligt durch die verbotene Straße und erreichte mein Ziel! Doch weit und breit kein Parkplatz! Das war der Moment, in dem ich aufgeben wollte.
Plötzlich sah ich das Auto von Jürgen und Angelika. Jürgen leitete mich dann zu einem Parkplatz. Endlich - dachte ich. Aber wo war der Eingang?
Angelika und ich tasteten uns am Bauzaun entlang. Natürlich in die falsche Richtung. Merken: Der kürzteste Weg ist nicht immer der Beste...
Wir entschlossen uns, es zur anderen Seite auch noch zu versuchen, selbst wenn wir ziemlich sicher waren, dass die Lesung schon vorbei war.
Da kam ein blauer VW-Bus mit Westersteder Kennzeichen angerauscht. Daphne! Sie hatte uns auch gesehen und war ebenso froh wie wir, nicht die Einzige zu sein, die mit derartiger Verspätung auftauchen würde. Sie parkte vor einer Baustelleneinfahrt - das hätte ich auch mal tun sollen - denn auch in Leer wird sonntags nicht gebaut.
Weitere Meter am Bauzaun entlang brachten uns endlich zum ersehnten Ziel. Man wies uns die Treppe hinauf. Hurra! Elke war zumindest noch da. Durch die geschlossene Metalltüre konnten wir sie lesen hören. Daphne griff zur Türklinke und während ich noch dachte, dass diese Türe vermutlich grauenhaft quietschen und Elke stören würde, tat sie genau das. Mit anderen Worten: Wir hatten unseren Auftritt... Elke trug es mit Humor, was ich aber auch nicht anders erwartet hätte.
Zum Glück las sie aus "Stumme Tränen", was ich zum einen schon gelesen hatte, zum anderen schon beim Krimi-Festival auf der Manningaburg in Pewsum hören durfte.
Nach der Lesung - die arme Elke war völlig durchgefroren - gingen wir gemeinsam mit einigen Freunden und Elkes Familie noch Kaffee trinken. Es war warm, gemütlich und wir haben uns toll unterhalten.
So wurde aus einem chaotischen Sonntag noch ein wunderschöner 1. Advent.

Sooo kalt war es - Daphnes süße Tochter und ich

Es war so schön mit Euch, Ihr Lieben. Allen Widrigkeiten zu trotzen hat sich wirklich gelohnt!