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Sonntag, 14. Oktober 2012

Schafe "umschichten"

Irgendwie bekomme ich es doch jedes Jahr hin, dass ich diverse Schafgruppen habe.
Im Stall und auf der großen Weide sind die Mutterschafe. Im Offenstall und auf der kleinen Weide sind die Jährlinge und zwei Lämmer von diesem Jahr. Und dann haben wir noch eine Weide mit 13 Böcken drauf. Außerdem gibt es da noch Jamie Lee, die inzwischen Freundin und Nachbarin Silke gehört, die aber zum Decken zu uns kommt und erst im nächsten Jahr mit den neuen Lämmern wieder zu Silke umzieht. Außerdem hatte Jamie ja noch ihre Lämmer dabei, von denen eines ein Bock ist, der dringend auf die Bockweide musste, bevor da noch ein Unfall mit der Schwester passiert.
Nun sollten die Jährlinge nicht von Sir Finley gedeckt werden, sondern von einem etwas "windschnittigeren" Bock, zwecks möglichst leichter Lammung. Dafür brauchte ich einen Bock von der Bockweide. Die Lämmer von diesem Jahr werden gar nicht gedeckt, die sollen erstmal Schafe werden.
Also mussten diverse Schafe von A nach B und umgekehrt. Ich hatte tatsächlich schon Albträume deswegen. Besonders die Tatsache, dass wir einen Bock auf die Weide schubsen und einen 'runterzerren mussten bereitete mir Bauchweh. Ich sah sie schon alle munter die Straße lang galoppieren.
Aber es nutzte ja nichts, es musste gemacht werden.
Zuerst holten wir Jamie, und zwar zu Fuß. Sie läuft am Strick mit, wie ein Hund. Silke hatte zwar vorsichtshalber etwas Lockfutter mitgenommen, aber das brauchten wir gar nicht.
Schaf 1 war also schon mal, wo es hin sollte.
Als nächstes das Auto hinters Haus gefahren, Lara und Lotta in Schallgeschwindigkeit aus den Jährlingen sortiert und aus dem Auslauf geschoben. Etwas Futter auf die Ladefläche und schwupps, standen die beiden schon hinten drin! Wer hätte das gedacht!
Zur Erklärung: wir fahren einen Renault Kangoo. Da passen sogar ein paar ausgewachsene Schafe 'rein. Und hinterher kann man ihn, dank Plastikboden, einfach mit dem Schlauch ausspritzen.
Dann fuhren wir die beiden Mädels zu Silke, denn sie werden jetzt Jule, Jamies Mutterlamm, Gesellschaft leisten.
Den Bock verfrachteten wir genauso, wie Lara und Lotta ins Auto. Bevor der überhaupt merkte, wie ihm geschah, war er schon drin.
Also 'rüber zur Bockweide. Dort war inzwischen schon der Göttergatte mit Futter eingetroffen, um die anderen Böcke abzulenken. Und wieder ging alles ratzfatz. Tor auf, Bock 'rein, Jimmy Blue Eyes gegriffen und ins Auto geschubst. Fertig!
Auf der kurzen Fahrt nach Hause hat Jimmy zwar wie verrückt im Auto randaliert. Auch meine Versicherungen, dass er es ziemlich gut getroffen habe, nutzten da gar nichts. Doch sobald wir auf's Grundstück fuhren, brauchte ich nur noch die Türe aufzumachen und sofort sauste er zu seinen Mädels. Seine schönen blauen Augen bekamen gleich Herzchenform...
Ob man es glaubt oder nicht, die ganze Aktion hat tatsächlich nur 40 Minuten gedauert! Kalkuliert hatte ich so 2 Stunden. Wenn uns jemand beobachtet hätte, der hätte geglaubt, dass wir tatsächlich wissen, was wir da tun... Man muss ja auch mal Glück haben.


Jimmy Blue Eyes