Wie auch immer, Samstag konnten wir dann endlich die Lämmer zur Weide bringen. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Denn natürlich ist kein Schaf dieser Erde wild drauf, zum ersten Mal freiwillig auf einen Hänger zu laufen. Aber mit viel Mühe, noch mehr gutem Zureden und noch viiiiiieeeel mehr Futter, hatten wir am Ende 11 von 15 verladen. Die vier verbliebenen lungerten in respektvollem Abstand zum Hänger in der Gegend 'rum, ließen sich dann aber doch mit Futter heranlocken und wurden kurzerhand von meinem Mann gegriffen und ins Auto gestopft.
Bin ich froh, dass der Wagen eine abwaschbare Plastikladefläche hat! Man macht sich ja gar keine Vorstellung davon, was aus 4 kleinen Schafen am hinteren Ende so alles herauskommt...
Die Fahrt zur Weide dauert zum Glück nur 2 Minuten. Todesmutig setzte ich Wagen und Hänger rückwärts in die Weide, ohne den frisch gezogenen Zaun zu demolieren!!! Ich bin schon mit dem Auto echt schlecht im Rückwärtsfahren, aber wenn da noch ein Hänger dran ist - Himmel!
Wir haben dann den Zaun wieder geschlossen und konnten in aller Seelenruhe die Lämmer vom Hänger und aus dem Wagen lassen. Toll!
Tja, und dann kamen wir leider nicht mehr von der Weide 'runter, denn die Viecher dachten nicht im Traum daran, sich auch nur einen Meter vom Wagen weg zu bewegen. Denen war die große Weide schlichtweg unheimlich - sie wollten wieder nach Hause!
Mit Hilfe von Freundin und Nachbarin Silke, einem Eimer Futter und einem Fahrrad nebst Klingel, gelang es uns irgendwann dann doch, die Wollis zur anderen Weideseite zu treiben. Diese Aktion hat tatsächlich länger gedauert, als das Verladen!
Nachdem der Wagen aus der Weide und das Tor wieder geschlossen war, kamen die Lämmer gleich wieder zurück gerannt. Sie haben dort auch den Rest des Samstags und den kompletten Sonntag verbracht, vermutlich in der Hoffnung, dass wir sie wieder nach Hause holen.
Inzwischen haben sie aber die Tatsache, dass ständig Gras zu Verfügung steht, zu schätzen gelernt und stromern munter über die komplette Weide. Sie werden noch einmal am Tag zugefüttert, da das Gras überständig ist und darum nicht so viel Nährwert hat. Außerdem bleiben sie auf diese Weise handzahm und man kann gut kontrollieren, ob irgendeiner nicht in Ordnung ist. Einen Teil der Truppe muss der "Chef" aber regelmäßig höchstpersönlich zum Füttern abholen.
Blöd ist nur, dass es im Moment ständig regnet. Die armen Viecher bekommen bestimmt bald Schwimmhäute zwischen den Klauen. Die Suffolk-Mixe nehmen das Wetter sehr gelassen, die beiden Ostfriesen sind aber offenbar wasserscheu. Die stehen oft angewidert in der Gegend 'rum und wünschen sich wohl ein Dach über dem Kopf...
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf - irgendwann wird bestimmt noch Sommer...
Es gibt Futter!!!! |
Der "Chef" und die Nachzügler |
Fütterung der Raubtiere |
Glückwunsch zum Auswildern der Kleinen.
AntwortenLöschenDie Geschichte war wieder sehr amüsant. Ich weiß, ich habe gut reden, war ja nicht dabei.
Danke für den schönen Post.
LG
Karin