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Freitag, 17. Oktober 2014

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Montagmorgen, ich wollte gerade meine emails lesen, da passierte es -  die Internetverbindung war weg! An sich kein Problem, das kennen wir schon. Normalerweise warten wir einfach ab und trinken die sprichwörtliche Tasse Tee. Falls das nichts nützt, hat sich das Aus- und wieder Einschalten des Routers bewährt. Hilft auch das nicht, rettet uns letztendlich das Ziehen des Netzsteckers. Doch nicht an diesem Morgen. Keine Maßnahme führte zurück ins www.
Wir versuchten es am Nachmittag nochmal - nichts! Dabei hatte ich dem Verlag das Manuskript für die Kurzkrimis für Anfang der Woche versprochen.
Früher hätte man ja einfach einen Stapel Papier in einen Umschlag gestopft und wäre zur Post gefahren, aber im e-mail-Zeitalter... Egal, Dienstag ist ja auch noch Wochenanfang. Dennoch wurde der Göttergatte von mir genötigt, bei der ewe anzurufen. Er verbachte den Rest des Nachmittags in der Warteschleife und erreichte nichts.
Am nächsten Morgen öffnete ich mit klopfendem Herzen den Laptop. Aber da, wo 5 Balken meine Netzverbindung anzeigen sollten, grinste mich nur ein hässliches weißes x auf rotem Grund an - kein Netz!
Wieder nötigte ich den Gatten, bei der ewe anzurufen. Ich selbst mache solche Anrufe nicht mehr, seit ich vor Jahren ein traumatisches Gespräch mit der Störungsstelle der Telekom führte.
Unser Telefon war ausgefallen. Zum Glück besaß mein Mann schon ein Handy und ich wollte die Störung melden. Kaum hatte ich mein Problem geschildert, bekam ich die Antwort: "An uns liegt das aber nicht!" Gut der Mann, wenn der das schon weiß, sobald ich mich auch nur gemeldet habe. Auf meine Frage, was es denn wohl sonst sein könne, fragte er: "Brennt das LED am NBT?" (die Buchstabenfolge kann auch anders gewesen sein, ist ja schon lange her) "Häh?!" Mal ganz davon abgesehen, dass ich gar nicht wollte, dass bei uns irgendwas brennt, hatte ich keinen blassen Schimmer, was der Typ von mir wollte. "Okay, und jetzt nochmal für Leute, die nicht bei der Telekom-Technik arbeiten", forderte ich ihn auf. Mit einer Stimme, mit der man Kleinkindern zum sechsten Mal dieselbe Frage beantwort, erklärte er mir, dass sich an meinem Telefonanschluss ein Kästchen befinden müsse. Und dort sollte ein grünes Lämpchen leuchten. Aaaaah, damit konnte ich doch was anfangen. Das Kästchen war schnell gefunden, das Lämpchen leuchtete. "Oh", meinte mein Gesprächspartner, "dann liegt es wohl doch an uns." Immerhin hatten wir eine halbe Stunde später wieder Telefon.
Doch zurück zum aktuellen Problem. Diesmal erreichte der Göttergatte jemanden bei der ewe und uns wurde versprochen, dass man das an die Technik weiterleiten würde und die sich bei uns melden. Das war das Letzte, was wir an diesem Tag hörten und nach wie vor kein Internet!
Nun, dachte ich, dann schreib' doch einfach an deinem Kurzkrimi für die Klarant-Newsletter-Aktion weiter. Das geht ja auch ohne Internet. Stimmt - aber nur so lange, bis man den zeitlichen Ablauf einer Vergiftung recherchieren möchte... Auch die orthgraphischen Unsicherheiten konnten nicht sofort geklärt werden. Ich besitze keinen Duden in Papierform. Schon gar keinen, der die neue Rechtschreibung beinhaltet.
Da ich mir ein bisschen Sorgen machte, dass sie womöglich auf die Idee kommen würden, uns per e-mail mitzueitlen, das irgendwas kaputt ist, fuhr ich am Mittwochmorgen selbst zur ewe. Dort erfuhr ich, dass zurzeit noch geprüft wurde, das aber ein bis zwei Tage dauern könne - kreisch!!!!
Am Abend kam dann eine SMS der ewe-Technik mit der Aufforderung, unsere Endgeräte zu überprüfen. Wir hatten den Router schon vorher verdächtigt - nun erhärtete sich der Verdacht.
Ein Anruf des ewe-Technikers am Donnerstagmorgen bestätigte, dass tatsächlich der Router im Eimer war. Also fuhr mein Mann dorthin, um einen neuen zu erstehen. Der hätte 29,90 gekostet, wenn unser Vertrag alt genug gewesen wäre. Leider fehlten uns 6 Monate und darum wollten sie dann 200,-- Euronen haben...
So machte mein Mann sich auf den Weg zum nächsten Elektrofachhandel. Der hatte wegen Inventur geschlossen. Wieder quer durch Leer, zum nächsten Anbieter. Dort erstand er einen Router für 60,-- Euro - der leider mit unserer Anlage nicht funktionierte... Das Ding also wieder umgetauscht und Freund Jürgen um Hilfe angefleht. Und man mag es kaum glauben, er hatte noch einen ausgedienten Router, den er uns heute Morgen brachte.
Ich werde dem lieben Jürgen ewig dankbar sein und hatte Freudentränen in den Augen, als ich endlich wieder die 5 kleinen Balken sah!

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Maisernte

Um diese Jahreszeit warten wir täglich ganz gespannt auf den Mähdrescher, darauf, dass er uns endlich von der zwei Meter fünfzig hohen Maiswand hinter dem Haus befreit.


Gestern war es soweit! Ein Mähdrescher fuhr vorbei. Gespannt lauschten wir hinterher - würde er bremsen? Das Ding war gut in Schuss, wir hörten nichts. Vom Wohnzimmerfenster aus können wir auch nicht sehen, ob er zum Feld abbiegt und hinterm Haus steht besagte Maiswand, die jedweden Blick verhindert.
Dann kam der erste Silowagen und - er bremste! Schon konnten wir das Geräusch hören, das uns im Herbst das Liebste ist - das Heulen des Mäher-Gebläses, das die Maiswand, vom Mäher in kuhmaulgerechte Stückchen zerkleinert, auf den Silowagen befördert. Hurra!

 
 
 
Ich gestehe, ich bin immer wieder total begeistert vom "Tanz" der riesigen Landmaschinen. Wie präzise die Schlepper neben dem Mäher fahren und wie elegant der Austausch erfolgt, wenn der Traktor mit dem leeren Silohänger, den gefüllten ersetzt. Und wenn das ganze noch mit voller Beleuchtung im Dunkeln passiert, dann ist das schon richtig spektakulär. Respekt Jungs!

Nun dürfen wir wieder ein paar Monate darauf hoffen, dass der Bauer sich doch für einen Fruchtwechsel entscheidet und wir mal einen Sommer lang auf Getreidefelder schauen dürfen. Allein, mir fehlt der Glaube...

Als wir das Haus damals kauften, war das alles Weideland, auf dem unsere Schafe grasen durften...